(gespielt von Mcginnes_85)
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USK:
16
·
Genre:
Action-RPG
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Herausgeber:
Focus Home Interactive
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Entwickler:
Spiders
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Text
/ Sprache: Deutsch / Englisch
·
Spielzeit:
ca. 50 Stunden
·
Singleplayer:
Ja
·
Multiplayer:
Nein
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Release:
10. September 2019
Liebe Freunde des guten Geschmacks,
kurz vor Ende der Sommerpause feierte GreedFall seinen Release. Was wir
darüber hörten, weckte unsere Neugier und so haben wir es mit euch zusammen auf
Herz und Nieren geprüft.
[Story]
Wir sind adelige Angehörige der Handelsorganisation.
Wir sollen helfen, auf einer neuen Insel Handelsverbindungen mit den dortigen Völkern
auf- und auszubauen. Dabei stoßen wir auf persönlichen, politischen und
religiösen Widerstand. Das Ganze findet
in einem mittelalterlich angehauchten Setting statt. Zudem spielt auch eine
weit um sich greifende Krankheit eine große Rolle, die die Bevölkerung der
Stadt am Anfang und auch der Inseln, die wir bereisen sollen, befallen hat.
[Charakter und Entwicklung]
Am Anfang des Spiels können wir uns aussuchen, ob
wir einen Mann oder eine Frau spielen möchten. Außerdem haben wir zahlreiche
Möglichkeiten, das Aussehen unseres Charakters anzupassen. Dabei verlieren wir
uns aber nicht in den Details, das Anpassungstool ist also überschaubar, aber
dennoch ausreichend, um einen individuellen Protagonisten zu erstellen. Außerdem
können wir uns aussuchen, mit welche Klasse, also Nahkämpfer, Fernkämpfer oder
Magier, wir spielen wollen.
Im Game gibt es mehrere Skilltrees, um unseren
Charakter auszubauen. Bei den Talenten können wir z.B. Handwerk oder Charisma
ausbauen. Das Handwerk ermöglicht uns, Waffen und Rüstungen zu verbessern oder
auch Gegenstände herzustellen, die wir für das Abschließen von Quests benötigen.
Mit den Attributen steigern wir unsere eigene Konstitution, wie unser Mana oder
unser Leben. Außerdem gibt es in der ganzen Welt immer wieder Situationen, in
denen wir über Baumstämme balancieren oder hohe Wände hochklettern. Um das
gewährleisten zu können, müssen wir diese Attribute ausbauen. Und natürlich können
wir bei den Fähigkeiten auch unser Arsenal an Fertigkeiten für den Kampf
ausbauen.
Die beiden Skilltrees Attribute und Talente
funktionieren bei GreedFall etwas
anders als gewohnt. Für diese beiden, kleinen Bäume gibt es nicht bei jedem
Level einen Punkt zu verteilen. Wann es den jeweils nächsten zur Verfügung hat,
sehen wir immer im jeweiligen Fenster. Das bedeutet aber auch, dass wir uns
ganz genau überlegen müssen, welchen Skill wir ausbauen wollen.
Grafisch sieht GreedFall
richtig gut aus. Die Städte sind lebendig und bewohnt, überall laufen Menschen
rum und auch der Rauch aus den Schornsteinen steigt auf und weht im Wind. Die
Weitsicht ist auch sehr schön anzusehen, hat aber aus stilistischen Gründen
einen leichten Schleier. Dadurch wirkt das gesamte Bild sehr weich, aber auch
alt, was zum mittelalterlich angehauchten Setting passt. Außerdem entsteht
dadurch eine recht düstere und mystische, magische Atmosphäre.
Bei der Steuerung merkt man recht schnell, dass
diese für den PC optimiert sind. Für den Controller ist es zwar nicht übermäßig
kompliziert, aber dennoch ungewohnt. Insgesamt bleibt es aber trotzdem eine
sehr angenehme Steuerung, in die man sich schnell reinfuchst. Eine kleine
Finesse finden wir im Kampf. Hier können wir während eines Fights die taktische
Pause aktivieren, um z.B. einen Trank auszuwählen. Dabei wird alles um uns
herum gestoppt und wir können uns ganz in Ruhe im Menü umsehen und den
benötigten Gegenstand auswählen.
Das Gameplay an sich ist schon aus vielen anderen
Spielen bekannt. Wir laufen von Ort zu Ort und nehmen Quests an, um den
Menschen zu helfen. Das ist für die angestrebten Handelsbeziehungen sehr
wichtig. Bei GreedFall hat man
mehrere Möglichkeiten, Quests abzuschließen. Wir können mit Verhandlungen oder
Gewalt an unser Ziel kommen. Oder wir können benötigte Questgegenstände kaufen,
stehlen oder selbst herstellen. Da lässt uns das Spiel eine Bandbreite an
Möglichkeiten weitestgehend offen. Oft hängt es von unserer Skillung ab, wie
viele Wege zum Questende wir gehen können. Haben wir das Handwerk nicht
geskillt, können wir den Gegenstand eben nicht herstellen und müssen
zwangsläufig einen anderen Weg wählen. Oder wir haben das Charisma nicht oder
nicht weit genug geskillt, müssen wir ins den Kampf gehen. So verändern sich
aber auch von Spieler zu Spieler der Ausgang der Quest und damit womöglich die
Beziehung zu dem jeweiligen Volk und das kann weitreichende Folgen haben.

[vergleichbare Spiele]
GreedFall erinnert sehr an Spiele wie
Dragon Age: Inquisition oder Dragon’s Dogma: Dark Arisen, wirkt aber im Grunde
etwas ruhiger und ist stark politisch in der Story. Freunde von Old School RPGs
können durchaus einen Blick riskieren.
[Fazit]
Das Spiel ist am Ende der Sommerpause erschienen
und das war auch gut so. Es ist ein sehr solides, klassisches Rollenspiel, kann
sich aber mit starker Konkurrenz nicht messen. Gerade am Anfang wirkt es sehr
zäh, weil man sich mit der politischen Situation auseinandersetzen muss und
eine ganze Menge an Charakteren kennen lernt. Die Kämpfe sind auch noch eine
kleine Herausforderung, weil man eben noch nicht so gut mit Fähigkeiten
ausgestattet ist. Hat man die ersten Spielstunden hinter sich gebracht, geht einem
der Rest etwas leichter von der Hand und das Spiel beginnt auch zu fesseln.
Immer mal wieder stoßen wir auf große, episch dargestellte Gegner, wie einen
Ant, und der Drang, immer mehr davon zu finden, erfüllt uns. GreedFall ist kein Open World-Spiel,
sondern besteht aus mehreren kleinen Karten, die sehr zum Erkunden und
Entdecken einladen. Dabei begegnen uns immer wieder Situationen, wo wir nur mit
einer bestimmten Fähigkeit, z.B. „Schleichen Stufe 2“ oder „Balance Stufe 3“,
weiterkommen. Diese sind aber niemals relevant, um in der Story voran zu kommen
oder eine Quest beenden zu können. Dennoch weckt es die Neugier, was sich wohl
hinter dieser Barriere verbergen mag. Weiterhin positiv zu vermerken ist, dass
unsere Begleiter mit uns mitleveln, auch wenn sie nicht aktiv sind. In
regelmäßigen Abständen haben sie auch Quests für uns, sodass wir unser
Verhältnis zu ihnen verbessern können und wir sogar eine Romanze mit ihnen
eingehen kann. Ein größeres Manko stellt dagegen das Endgame dar. Es gibt einen
Punkt im Spiel, da bekamen wir das Gefühl, dass wir uns direkt auf das Ende zu
bewegen. Aber dem war nicht so und die darauffolgende Spielzeit wirkt recht
zäh. Da hat es der Entwickler ein wenig zu gut gemeint und das Ende zu sehr in
die Länge gezogen. Dennoch ist GreedFall
ein sehr solides Game, was uns sehr viel Spaß bereitet hat.
[Wertung]
An der Stelle geht unser Dank an Koch Media, die uns die tollen Bilder
zur Verfügung gestellt haben. Damit wünschen wir euch noch einen schönen Tag.
Euer FeelFree2Play-Team
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