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Name:
Life Is Strange: Before The Storm
(gespielt von Mcginnes_85)
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USK:
12
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Genre:
Adventure, Episoden-Game
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Herausgeber:
Square Enix
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Entwickler:
Deck Nine Games
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Text/Sprache:
Deutsch/Englisch
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Spielzeit:
ca. 10 Stunden
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Singleplayer:
Ja
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Multiplayer:
Nein
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Release:
31. August 2017 (1. Episode), 9. März 2018 (Retail)
Liebe Freunde des guten Geschmacks,
das Spiel Life Is Strange hatte uns damals sehr
gefesselt. Daher war es uns eine Pflicht und eine Ehre, euch das Prequel Life Is Strange: Before The Storm im
Stream und hier unsere Zusammenfassung zu präsentieren.
[Story]
Wir sind mit Chloe Price auf einem Konzert in
einer alten Sägemühle. Als sie von zwei Männern angegriffen wird, bekommt sie
Hilfe von Rachel Amber, dem beliebteste Mädchen der Schule. Die Beiden
verstehen sich auf Anhieb und freunden sich sehr schnell an. Zusammen
bestreiten sie den Alltag der Pubertät und stehen sich bei Problemen wie Chloes
Trauerbewältigung gegenseitig bei. Aber auch Rachel hat Familienprobleme
ungeahnten Ausmaßes.
[Charaktere]
Obwohl wir im Spiel mit Chloe unterwegs sind,
dient das Prequel dazu, Rachel Amber als neuen Charakter vorzustellen. Wir
kennen sie bzw. ihr Schicksal bereits aus dem Hauptspiel, aber über ihren
Charakter wissen wir bis jetzt noch verhältnismäßig wenig. Wir lernen sie hier
zwar recht gut kennen, aber das Spiel wirft mehr Fragen zu ihr auf, als es
beantwortet. Wir haben am Ende von Episode 3 immer noch keine Ahnung, wie es zu
einigen Situationen im Hauptspiel kommt. Es gibt nicht einmal einen kleinen
Hinweis darauf. Das ist wirklich sehr schade.
Dagegen wird alles um Chloe sehr viel besser
erklärt. Wir erfahren, was sie beschäftigt und wie und warum sich das
Verhältnis zu ihrer Mutter und ihrem Stiefvater so entwickelt hat, wie es im
Hauptspiel der Fall ist. Es wird auch viel klarer, warum sie das Thema Rachel
immer und immer wieder beschäftigt und bis zum Schluss nicht wirklich loslässt.
Ein weiterer wichtiger Charakter im Hauptspiel ist
Nathan Prescott. Vom Prequel haben wir uns erhofft zu erfahren, wie er zu der
Person geworden ist, die er im Hauptspiel ist. Aber auch dieses Thema wird nur
angedeutet und nicht wirklich ausgeführt. Am schmerzlichsten vermissen wir,
wann und wie er den Bösewicht aus Life Is Strange kennenlernt, warum er sich
auf ihn einlässt und wie die Beiden auf die Idee für ihre Taten kommen.
[Grafik]
Grafisch hat man den comicähnlichen Stil des
Hauptspiels beibehalten. Dabei haben sich allerdings die Optik und auch die
Animationen definitiv verbessert.
[Steuerung/Gameplay]
Die Steuerung ist wieder sehr minimalistisch
gehalten und beschränkt sich auf laufen, mit Gegenständen interagieren, reden
und in Gesprächen Entscheidungen treffen.
Ein kleines, süßes Gimmick ist das Graffiti, als Gegenstück zu den
Fotografien des Hauptteils. Zudem gibt es ein neues Feature, in dem man mit
Chloe Streitgespräche führt. Dabei muss man auf Zeit die richtige Antwort auf
den Kommentar des Gegenüber finden.
[Musik]
Ein Spiel wie Life Is Strange lebt natürlich von
seiner Atmosphäre, erzeugt durch die Songs im Hintergrund. Da waren die Lieder
im Hauptteil zu jeder Zeit perfekt gewählt und hat jede emotionale Wendung oder
spannungsgeladene Sequenz in einen Gänsehautmoment verwandelt. Dadurch war man
das gesamte Spiel über mittendrin statt nur dabei. Da bleibt das Prequel leider
ein wenig hinterher. Die Songs waren zwar passend und auch okay, aber sie waren
nicht der Klasse des Hauptspiels gewachsen.
Die Dialoge sind sehr gut geschrieben und die Synchronsprecher
haben einen tollen Job gemacht. Die Untertitel haben den ein oder anderen
kleinen Fehler, aber die kann man ignorieren.
[Vergleich mit dem Hauptteil]
Gerade in der ersten Episode besuchen wir viele
veraltete Orte, die wir aus dem Hauptspiel bereits kennen, was uns das Gefühl
von Backtracking gibt. Mit dem Waldbrand hat man versucht, eine Parallele zum
Sturm herzustellen, was unserer Meinung nach nur semioptimal funktioniert. Der
Sturm war nicht nur immer wieder in den Gesprächen präsent, sondern er hatte
auch einen hohen symbolischen Wert. Letzterer bestand zum einen für die vielen
Naturkatastrophen, die während des Sturm auftraten, zum zweiten hat er allem
einen sehr mystischen Touch gegeben und zum dritten ist er das sichtbare Symbol
für den im Spiel thematisierten Butterfly-Effekt. Der Waldbrand hingegen steht
einzig für die Wut, die in einer der beiden Protagonistinnen entbrennt. Er wird
nur ab und zu noch in Warnungen per SMS erwähnt. Dahingehend ist weniger
Spannung im Spiel.
Aber auch das Hauptthema des Spiels ist ein ganz
anderes. Während im Hauptspiel sehr viel Spannung durch die ganzen
Verwicklungen entsteht, bleibt diese im Prequel die meiste Zeit aus und steigt
erst dann an, wenn man auf das Ende der Episode zusteuert und sich der
Cliffhanger entwickelt. Zudem werden wir auch oft durch das Lesen von SMS oder
Tagebucheinträgen aus dem Spiel gerissen, was den Aufbau von Spannung
verhindert.
[vergleichbare Spiele]
Natürlich ist das Spiel jedem zu empfehlen, der
den Hauptteil auch schon gespielt hat. Aber auch Freunde von Episoden-Games
können sich Life Is Strange: Before The
Storm ansehen.
[Fazit]
Life Is
Strange: Before The Storm ist ein großartig inszeniertes Game. Am Anfang ist es von dem
Gefühl des Backtrackings geprägt, aber das ändert sich etwa bei der Hälfte der
ersten Episode. Die zweite Episode zieht sich dagegen aufgrund der Thematik
sehr in die Länge und wir haben uns das ein oder andere mal gefragt: „Was soll
das denn bitte werden?“ Die dritte Episode hat dagegen wieder alles
rausgerissen. Es gibt neue Orte, die wir besuchen und am Ende spitzt sich alles
zu. Dennoch bleiben am Ende viel mehr Fragen offen als man vor Beginn hatte.
Und die Antworten, die wir uns von dem Prequel erhofft haben, haben wir nicht
bekommen. Das hat uns zwar nicht enttäuscht, aber durchaus ernüchtert. Es gab
immer mal wieder eine süße, kleine Abwechslung wie das Pen & Paper-Spiel
oder das Theaterstück, was das Spiel noch einmal aufgelockert und uns ein
Lächeln ins Gesicht gezaubert hat.
[Wertung]
Damit wünschen wir euch noch einen schönen Tag.
Euer FeelFree2Play-Team
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