Dienstag, 10. September 2019

Rezension "The Dark Pictures Anthology: Man of Medan"


·        Name: The Dark Pictures Anthology: Man of Medan
(gespielt von Mcginnes_85)
·        USK: 18
·        Genre: Horror, Interactive Game, Action-Adventure
·        Herausgeber: Bandai Namco Entertainment
·        Entwickler: Supermassive Games
·        Text/Sprache: Deutsch
·        Spielzeit: ca. 5 Stunden
·        Singleplayer: Ja
·        Multiplayer: Koop mit bis zu 4 Freunden
·        Release: 30. August 2019


Liebe Freunde des guten Geschmacks,

Horror-Games sind immer eine kleine Herausforderung. Und da es sich bei Man of Medan um die Macher von Until Dawn handelt und wir von diesem Spiel auch schon so angetan waren, konnten wir es uns nicht nehmen lassen und mussten in die Welt des Horrors eintauchen.

[Story]
Julia, ihr Bruder Conrad, ihre Freund Alex und dessen Bruder Brad sind mit der Duke of Milan und deren Kapitänin Fliss vor der Küste von Französisch-Polynesien unterwegs und suchen nach dem versunkenen Wrack eines Flugzeugs. Am Abend werden sie von einer Gruppe Männern überfallen und als Geiseln genommen. Während des Sturms in der Nacht trifft die Duke of Milan mit ihren Passagieren auf ein anderes Schiff von der Größe eines Kriegs- oder Kreuzfahrtschiffes. Geiseln und Geiselnehmer klettern auf das verlassene Schiff und sind sich noch nicht im Klaren darüber, dass sie damit dem Horror geradewegs in die Arme laufen.

[Charaktere]
Wir begleiten 5 Charaktere durch das Spiel. Entgegen unserer Erwartungen, handelt es sich hierbei nicht um Stereotypen, sondern um eigenständige Charaktere, die alle ihre Eigenheiten haben. Zudem haben wir es nicht mit Teenagern zu tun, was für das Setting eher typisch wäre. Die Protagonisten sind Anfang/Mitte 20 und stehen mit beiden Beinen schon etwas fester im Leben.
Während des gesamten Spiels sind wir mit allen Charakteren unterwegs, denn hin und wieder trennt sich die Gruppe und wir verfolgen immer eine zur Situation passende Figur.

[Koop-Modus]
Am Anfang des Spiels können wir uns aussuchen, ob wir allein oder im Koop spielen wollen. Hier können wir also einen Freund zu einer Online-Session einladen, wobei sich jeder auf seine spielbaren Charaktere festlegt. Dabei steuert einer 2 Figuren und der andere die restlichen 3. Wir haben aber auch die Möglichkeit, mit 4 Freunden m Couch-Koop zu zocken. Hier sucht sich dann seinen Charakter aus, den er steuern und dessen Abenteuer er erleben möchte. Denn im Koop erleben wir auch das, was uns im Single-Player verborgen bleibt, wenn sich die Gruppe getrennt hat. Aber wir spielen hier nicht im Splitscreen, sondern die Geschichten der einzelnen Figuren nacheinander, aber dennoch chronologisch.

[Grafik]
Die realistische Grafik, die dunklen, engen Räume und die karge Umgebung erzeugen eine sehr düstere und bedrückende Atmosphäre. Das fahle Licht des Mondes, der Laternen oder Taschenlampen trägt sein Übriges dazu bei, dass selbst wir uns manchmal nicht sicher waren, was wir gerade gesehen haben oder ob wir überhaupt etwas gesehen haben. Insgesamt lassen Atmosphäre und Grafik kaum Wünsche von Horrorfans offen, denn selbst die Jumpscare-Momente sind rar und sehr gut platziert.

[Musik]
Leise im Hintergrund und mit tiefen Tönen, untermalt der Soundtrack die Atmosphäre und trägt auf seine Art zu einer Gruselatmosphäre bei. Vor allem, wenn man das Spiel mit Headset oder wenigstens Kopfhörern spielt, was wir euch dringend ans Herz legen.

[Steuerung/Gameplay]
Die Steuerung ist für ein Interactive Game typisch auf das Nötigste beschränkt. Wir laufen über das Geisterschiff, interagieren mit Gegenständen, um es uns genauer anzusehen und treffen in QTE und Gesprächen Entscheidungen. Diese Entscheidungen sollte man aber nicht Leichtfertig treffen, denn sie entscheiden womöglich über Leben und Tod eines unserer Protagonisten. Dahingehend gibt uns das Spiel aber auch eine kleine Hilfe. Im Spiel sind überall ein paar Bilder versteckt. Sehen wir sie uns an, bekommen wir einen kleinen Einblick in die Zukunft. Der Ausschnitt ist weder besonders groß, noch besonders lang, enthält aber genug Informationen, dass wir die Situation im Spiel erkennen können, wenn sie da ist. Wir haben auch jederzeit die Möglichkeit, die Vision im Menü noch einmal anzusehen, um dann die richtige Entscheidung zu treffen. Hin und wieder kommt es auch zu Situationen, in denen wir uns verstecken und mucksmäuschenstill sein müssen. Um das zu gewährleisten, wir uns unser Herzschlag angezeigt und wir müssen in den richtigen Momenten eine Taste drücken, um uns nicht zu verraten. Auch hier kann das Scheitern zum Tod führen. Sehen wir uns auf dem Schiff gründlich genug um, finden wir immer wieder kleine Dokumente oder Hinweise darauf, was mit der ursprünglichen Besatzung passiert ist. Ab und zu wird unser Abenteuer an bestimmten Stellen unterbrochen und wir gelangen zum Kurator, der uns die Geschichte erzählt. Auch hier erhalten wir den ein oder anderen mehr oder weniger brauchbaren Hinweis, was uns noch erwartet bzw. was hinter den ganzen Ereignissen stecken mag. In manchen Situationen zickt die Steuerung zwar ein wenig rum, aber das liegt vor allem an der weitgehend festen Kameraperspektive und hält sich auch in Grenzen.

[vergleichbare Spiele]
Bei Man of Medan handelt es sich um ein Interactive Game und besticht vor allem durch sein ruhiges Gameplay und seine atmosphärische Geschichte. Daher empfehlen wir das Spiel allen, die Games wie Until Dawn, Life is Strange, Detroit: Become Human, A Way Out, Hidden Agenda oder die Telltale-Spiele mögen.

[Fazit]
Das Spiel hat uns sowohl überrascht als auch unsere Erwartungen erfüllt. Auch wenn es sich hier um ein typisches Horrorsetting handelt, wirkt es trotzdem nicht verbraucht. Der Grusel ist durch die Atmosphäre und die Geschichte jederzeit bis zur Auflösung des großen Geheimnisses vorhanden. Das Spiel hat vor allem nicht nur die Charaktere überrascht, sondern auch uns dazu gebracht, unsere Sinne anzuzweifeln. Außerdem hält die Handlung die ein oder andere überraschende Wendung parat. Ebenso haben wir die Jumpscare-Momente nicht da erwartet, wo sie uns dann erwischt haben. Das Umswitchen zum Kurator an genau den richtigen Stellen, treibt die Spannung auch noch einmal enorm in die Höhe. Der Nervenkitzel, dass jeder jederzeit sterben kann, ist ein ständiger Begleiter und das lässt er uns auch zu keiner Zeit vergessen. Aber genau das sorgt auch für einen hohen Wiederspielwert, denn es ist möglich, dass am Ende alle Charaktere überleben oder sterben. Zudem gibt es auch noch einige Sammelobjekte, die man beim ersten Run vielleicht nicht findet, aber auch nicht unrelevant sind. Auch die kleinen technischen Probleme, kurzes Ruckeln oder Framerateneinbrüche in hektischen Situationen, oder die manchmal zickige Steuerung trüben das Spielerlebnis nicht. Einzig die kurze Spielzeit von etwa 5 Stunden mag ein kleiner Makel sein, aber dennoch ist sie für die Geschichte doch angemessen. Jetzt warten wir gespannt auf den nächsten Teil, denn The Dark Pictures Anthology wird 8 voneinander unabhängige Episoden haben.

[Wertung]


An der Stelle geht unser Dank an Bandai Namco, die uns die tollen Bilder zur Verfügung gestellt haben. Damit wünschen wir euch noch einen schönen Tag.

Euer FeelFree2Play-Team

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